07.07.2019 - 11.08.2019

Sebastian Dannenberg

Malerei-Objekte

Jan Holthoff

Malerei

Georg Schmidt

Malerei

Vernisage:

07.07.2019 - 11:30 Uhr
Jan Holthoff
Jan Holthoff
Jan Holthoff
Sebastian Dannenberg
Sebastian Dannenberg
Sebastian Dannenberg
Georg Schmidt
Georg Schmidt
Georg Schmidt

Zu den Arbeiten von

Sebastian Dannenberg

Sebastian Dannenberg lotet in seiner künstlerischen Praxis die offenen Möglichkeiten zeitgenössischer Malerei aus. Nur selten verwendet er klassische Bildträger auf Keilrahmen, sondern arbeitet direkt auf der Ausstellungswand, bindet aber auch gerne die Decke, den Boden und weitere raumstrukturierende Elemente ein. Als Farbe verwendet er handelsüblichen Lack, den er einfarbig aufträgt – als Fläche oder Streifen. Mitunter entstehen aber auch übergroße Worte in Spiegelschrift, die in ihrer Ästhetik amerikanischen Billboard-Werbetafeln entlehnt sind.

Die Erweiterung der Malerei wurde bereits seit den 1960er Jahren vielfältig erprobt. In der Tat zeugen Dannenbergs Arbeiten von einer Auseinandersetzung mit Positionen der Minimal und Conceptual Art. Es gibt aber auch deutliche Bezugnahmen zur konstruktiv-abstrakten Malerei und den Konzepten des Suprematismus. Dannenberg hat vor diesem Hintergrund eine ganz eigenständige und auch zeitgenössische Position entwickelt. Seine ortsbezogenen Arbeiten sind in der Regel nicht auf Dauer angelegt, sondern verschwinden nach der Ausstellung unter den geweißten Wänden. Es sind Markierungen auf Zeit, die aber dessen ungeachtet eine besondere Präsenz und Intensität entfalten. Dannenberg läßt sich von den architektonischen Gegebenheiten inspirieren, hebt sie hervor und ergänzt sie bisweilen um weitere architektonische Elemente, um einen Vorsprung, eine Rundung oder ein mehrteiliges Lattengerüst. Vielfältige und bedenkenswerte Bezüge zwischen Ort, Betrachter und künstlerischer Setzung entstehen (…).

Ingo Clauß

Zu den Arbeiten von

Jan Holthoff

Als Serie malerischer Erkundungen kartographieren Jan Holthoffs Werke eine Landschaft der Gesten, wobei sie das fluktuierende Licht und den Rhythmus ihrer… Umgebung aufgreifen (…). Die Gemälde… vermitteln etwas Spielerisches, das den nüchternen Formalismus seiner Ausbildung als Student des Schweizer Malers Helmut Federle an der Kunstakademie Düsseldorf mildert. Jene formale Präzision bleibt in Holthoffs Gemälden erkennbar, die in einer zutiefst dem Erbe des Informel und Abstrakten Expressionismus der Mitte des 20.Jahrhunderts verpflichteten Kunsttradition stehen (…). Schließlich bestätigen Holthoffs Arbeiten die Sicht, dass Malerei noch immer die Fähigkeit zur expressiven Offenbarung hat, eine Haltung, die im klaren Gegensatz zum oft ironischen Gewand einer konzeptuellen Kunstproduktion steht (…). Die … Werke sind Arbeiten von expressiver Tiefe und formaler Durchdachtheit, dies zeigt sich im geschickten Umgang mit Farbe und ihrer ausgewogenen kompositorischen Struktur. Jedes Bild ermöglicht einen Moment der Reflexion, währenddessen das Auge nie zum Stillstand kommt, sondern vielmehr von einem Ereignis zum nächsten gleitet (…).

William Helfrecht (Übersetzung aus dem Englischen: Claudia Wente)

Zu den Arbeiten von

Georg Schmidt

Licht fällt durch Farbschichten und wird zu Raum. Diesem Raum, der im Bild entstehen kann, gilt mein Interesse. Das Prinzip der Untermalung hat sich zur bestimmenden Kraft der Arbeiten entwickelt. In kleineren horizontalen Bildern ist Glas der Träger und schafft gleichzeitig eine Trennschicht zwischen den Farbaufträgen. Die Untermalung auf der Rückseite definiert Farborte. Eine uns zugewendete Oberfläche gewährt unterschiedliche Einblicke in die Tiefe des Bildkörpers. Der Charakter der jeweiligen Arbeit entsteht im Prozess des Auftragens. Wenn das Bild mir fremd wird, also das Vertraute in Bewegung gerät und für das Schauen nicht mehr hinderlich ist, endet dieser Vorgang. In meinen Bildern – Ölfarbe auf Tuch mit einem Leim-Kreidegrund – haben Grundierung und Untermalung ebenfalls prägende Wirkung. Stärker saugende Zonen werden schon in den Anfängen des Schichtens bestimmt, und die Ölfarbe verändert ihren Farbton in den umliegenden Bereichen. Das werdende Bild entwickelt sich aus einer polaren Spannung heraus (z.B. Rot – Grün) und lässt Zufall und Bestimmung zu einem Gegenüber, einer Art Organismus, wachsen. Die Weise, wie uns das Bild begegnet, ist nicht nur von physikalischen Faktoren wie unterschiedlichen Qualitäten von Tages- und Kunstlicht und deren Einfallswinkel abhängig, sondern auch die eigene Disposition des Betrachters trägt zur Wahrnehmung bei. Eine skulpturale, räumliche Wirkung der Farbe entfaltet sich im Kontrast zur Ebene des Bildfeldes. Das Bild kann die Rolle eines Katalysators einnehmen, dies bedeutet, daß wir während der Betrachtung nicht nur eine vorgegebene Information nachvollziehen, sondern unsere eigene Geschichte „schreiben.“

Georg Schmidt

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